Geschichte
Der Evangelische Kindergarten Mariensee gehört zu den ältesten Kindergärten Niedersachsens.
Gegründet wurde er bereits 1880 durch die Konventualin des Klosters Mariensee Lewine Deichmann. Sie hatte beobachtet, wie die Marienseer Kinder im Sommer oft sich selbst überlassen waren, da ihre Eltern auf dem Feld arbeiteten. So gründete sie die sogenannte ‚Warteschule‘. Die Kinder erhielten dort ‚Wartung‘, was Schutz, Pflege, Nahrung und Anleitung zur Beschäftigung und Hilfe bei den Hausaufgaben bedeutete.
Zuvor hatte Lewine Deichmann sich in Hannover informiert, wo es zum damaligen Zeitpunkt bereits fünf Warteschulen gab. Fotos zeigen Lewine Deichmann und ihre Helferinnen mit Kindern vom Kleinkind- bis zum Schulkindalter, die in der Warteschule altersübergreifend betreut wurden. Die Warteschule wurde gut angenommen und kontinuierlich als ganztägiger Sommerkindergarten genutzt. Befand sie sich zunächst in einer der Wohnungen im Kloster, wurde später ein eigenes Gebäude für die Warteschule errichtet.
Nach den Kriegen wurde die Einrichtung dem Landesverband der Inneren Mission angegliedert und wurde zu einem ganzjährigen Kindergarten. Im Jahr 1970 übernahm die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Mariensee die Trägerschaft und errichtete einen Neubau in einem Teilstück des Pfarrgartens. Seit 2010 gehört zum Kindergarten ein Hort, der sich im Obergeschoss des Gemeindehauses befindet.
Die Betreuungszeiten wurden bis 16.00 bzw. 17.00 Uhr (Hort) ausgedehnt und die ersten Kinder unter drei Jahren aufgenommen. So sind wir heute mit dem Betreuungsangebot für Kinder von unter drei Jahren bis zur vierten Grundschulklasse wieder dort angekommen, wo Lewine Deichmann damals gestartet ist.